Luther schätzte die Tonkunst sehr, stand mit einigen Musikschaffenden in direktem Kontakt und erneuerte auch selbst die Kirchenmusik seiner Zeit. Die viertägige Veranstaltungsreihe der Musica Canterey Bamberg vermittelt ein breites Spektrum der Musik des frühen 16. Jahrhunderts und erschließt die musikalischen Auswirkungen bis in das 19. Jahrhundert hinein.
Es erklingen sowohl eigene Liedschöpfungen und Choräle Martin Luthers als auch Vertonungen von Zeitgenossen wie Ludwig Senfl und Johann Walther; darüber hinaus gilt es auch den Nachwirken seiner Sprache in faszinierenden Chorwerken und Instrumentalbearbeitungen von der Renaissance bis zur Romantik, u. a. von Heinrich Schütz, Johann Sebastian Bach und Felix Mendelssohn Bartholdy, nachzuspüren.
Den Auftakt der 15. Tage Alter Musik Bamberg macht das Vokalensemble der Musica Canterey Bamberg in einem unterhaltsamen Gesprächskonzert über das musikalische Wirken Luthers im Kapitelsaal St. Stephan. Am zweiten Konzertabend beleuchtet der versierte Chor der Musica Canterey Bamberg gemeinsam mit Regionalkantor Karl-Heinz Böhm (Orgel) und einem Bläserquartett auf historischen Instrumenten (Zink, zwei Posaunen und Dulzian) ein breites musikalisches Spektrum aus fünf Jahrhunderten.
Am letzten Konzertabend in der Stephanskirche präsentiert das renommierte Vokalensemble „Stimmwerck“ aus München Kompositionen u. a. von Ludwig Senfl, Josquin Desprez und Heinrich Isaac. Ergänzt werden die drei Konzertabende der 15. Tage Alter Musik von einem unterhaltsamen Theaterabend im neugestalteten Innenhof St. Stephan mit zwei Fastnachtsspielen von einem der größten Anhänger Luthers, Hans Sachs aus Nürnberg. Bekannte Laiendarsteller aus dem Bamberger Raum hauchen dem „religiösen Kabarett“ der Reformationszeit wieder neues Leben ein. Musikalisch wird das Spektakel von sechs Spezialisten historischer Aufführungspraxis, dem Bläserensemble „Capella de la Torre“ aus Berlin, gestaltet.